Praxis 07531 24759 | Labor 07531 9189556

Zytologisches Labor

Früherkennung von Zervixdysplasien und Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) ist eine der wenigen Krebsarten, die bereits vor ihrer Entstehung in einem regelmäßigen Screening erfasst werden können. Dies ist möglich, weil das Zervixkarzinom über Krebsvorstufen (Zervixdysplasien) entsteht, welche in einem Abstrich erkannt werden können. Dieser Entstehungsprozess dauert in aller Regel Jahre bis Jahrzehnte. In Deutschland wurde ein sog. opportunistisches Screening zur Vorsorge des Gebärmutterhalskrebses eingeführt. Das bedeutet, dass jede Frau ab einem Alter von 20 Jahren einmal jährlich Anspruch auf einen Abstrich des Gebärmutterhalses zur Früherkennung von bösartigen Läsionen oder Krebsvorstufen hat, ohne dass bislang ein direktes Einladungssystem besteht. Entgegen vieler aktueller Diskussionen ist im internationalen Vergleich der Rückgang des Zervixkarzinoms in Deutschland seit Einführung des Screenings relativ hoch, was den Screening-Erfolg bestätigt.

Ab 2020 soll das Gebärmutterhalskrebs-Screening in Übereinstimmung mit den EU-Richtlinien „organisiert“ und dabei die Screeningintervalle verlängert werden.

1. Frauen im Alter von 20 bis 34 Jahren haben wie bisher Anspruch auf einen jährlichen Vorsorgeabstrich (PAP-Abstrich).

2. Frauen ab einem Alter von 35 Jahren sollen alle 3 Jahre einen sogenannten „Kotest“ erhalten. Dieser besteht aus einem Vorsorgeabstrich (PAP-Abstrich) kombiniert mit einem Test auf das Vorliegen eines humanen Hochrisiko Papillomavirus (HPV-Test). Wichtig ist, dass weiterhin eine jährliche Krebsvorsorge vorgesehen ist, so dass Sie wie bisher einmal im Jahr zur Krebsvorsorge zu Ihrem Frauenarzt gehen können.

In unserem Einsendelabor werden Krebsvorsorgeabstriche und HPV-Tests aus dem gesamten Bundesgebiet bearbeitet und beurteilt. Auch die wichtigsten modernen Zusatzmethoden (z.B. Dünnschichtzytologie, immunologische Tests wie p16/ki67) werden im Labor durchgeführt.

Unser Ziel ist es, im Bereich der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge höchstmögliche Qualität zu bieten, und aktuelle Entwicklungen direkt umzusetzen. Wir möchten dauerhaft einer der führenden Anbieter in der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge in Deutschland bleiben.

Dünnschichtzytologie

Die flüssigkeitsbasierte Zytologie ist eine weiterentwickelte Form des Krebsvorsorgeabstrichs, welche die Qualität der Diagnostik verbessern kann. Die korrekte Fixierung und eine einschichtige Lagerung der Zellen auf dem Objektträger (sog. Monolayer) sind durch das spezielle Aufbereitungsverfahren gewährleistet. Aufgrund der genannten Eigenschaften kann die Dünnschichtzytologie als zusätzliche Methode zum konventionellen Abstrich dessen Aussagekraft erhöhen.

Von den gesetzlichen Kassen wird dieser Test nicht übernommen und stellt somit eine Selbstzahlerleistung dar.

HPV Diagnostik

Gebärmutterhalskrebs wird fast immer durch bestimmte Viren ausgelöst. Diese sogenannten Hochrisiko-Viren gehören zur Gruppe der Warzenviren (Papillomviren) und werden meist durch Geschlechtsverkehr übertragen. Etwa 80 Prozent der sexuell aktiven Menschen stecken sich im Lauf ihres Lebens mit Papillomviren an. Auch Kondome schützen durch die geringe Größe der Viren nur unzureichend. Deshalb ist eine Ansteckung mit HPV (human papilloma virus) prinzipiell als „normal“ anzusehen.

Bei den meisten Menschen wird der Virus innerhalb von etwa 2 Jahren vom Immunsystem beseitigt. Bei einem gewissen Teil aber (etwa 20 Prozent) bleibt der Virus dauerhaft nachweisbar (sog. „persistierende“ Infektion). Bei diesen kann wiederum in seltenen Fällen (unter 1 Prozent) ein Gebärmutterhalskrebs entstehen.

Ein auffälliger Abstrich (z. Bsp. Pap IIID) ist in der Regel Ausdruck einer meist vorübergehenden Infektion mit HPV und somit zunächst noch kein Grund zur Sorge. Allerdings sollten die Kontrolltermine und die Empfehlungen des behandelnden Gynäkologen ernst genommen werden.

Zusätzlich kann über einen Virustest das Vorliegen einer „High-risk“ Infektion mit HPV untersucht werden, was für die Verlaufsbeobachtung oder bestimmte Fragestellungen sinnvoll sein kann.

Immunzytologie

Der Einsatz immunzytologischer Methoden (z. Bsp. p16/Ki67 oder L1-Kapsid) erfolgt nicht routinemäßig kann jedoch in bestimmten Fällen zu einer schnelleren und genaueren Diagnosestellung in der gynäkologischen Zytologie beitragen. Die Entscheidung ob eine solche Untersuchung sinnvoll ist, trifft in aller Regel der beurteilende Zytologe nach Absprache mit dem einsendenden Gynäkologen anhand des jeweiligen Falles sowie der speziellen Morphologie und Beurteilbarkeit der Zellen.